Gut geworben ist halb verkauft. Werbung beeinflusst uns mehr, als wir es uns
selbst eingestehen möchten. Überall werden wir auf Schritt und Tritt von
Werbebotschaften begleitet. Wer genau darauf achtet, wird feststellen, dass uns
Werbung in Form von Plakatwänden, Lichtreklame, Litfaßsäulen oder
Hinweisschildern selbst an den abgelegensten Orten begegnet. Selbst die Busse
und Straßenbahnen, die ständig an uns vorüberfahren, enthalten oft bunte
Reklamesprüche, die uns auf die unterschiedlichsten Produkte aufmerksam
machen wollen. Dies führt oft dazu, dass wir einen großen Teil der auf uns
einstürmenden Werbung nicht mehr sehen. Wir reagieren häufig nur noch auf
besonders bemerkenswerte Reklame, die entweder durch ihre Farbwahl ins
Auge sticht oder eine ganz spezielle Erscheinungsform aufweist. Beide
Merkmale treffen beispielsweise auf Flaggen zu. Die fröhlich im Wind
flatternden Werbebanner erregen unsere Aufmerksamkeit häufig wegen ihrer
leuchtenden Farben, die durch die Bewegung der Fahnen ihre Wirkung auf uns
verstärken. Sobald wir etwas sehen, das sich bewegt, schauen wir genauer hin,
um herauszufinden, was dahinter steckt. Diese Verhaltensweise ist ein ganz
natürlicher Reflex, der unserem archaischen Fluchtinstinkt geschuldet ist.
Bewegung ist oft gleichbedeutend mit Angriff, was uns eventuell Anlass zur
schnellen Flucht geben könnte. Also schauen wir uns das Ganze sehr genau an.
Die Werbeprofis wissen das ganz genau und nutzen diesen natürlichen Instinkt
für ihre Belange. Doch bei aller Reizüberflutung durch Werbung stellen munter
wehende Fahnen in den meisten Fällen einen durchaus angenehmen Anblick
dar. Wir freuen uns an den Bewegungen, die der Wind mit dem Stoff der
Flaggen anstellt und nehmen dabei ganz nebenbei noch wahr, welche Botschaft
uns die Fahnen mitteilen wollen.