Anleitung zum Fahne-Hissen

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Die Flagge wird passend zur Konfektionierung am Mast befestigt und gehisst – fertig. Theoretisch scheint alles klar, bis man das erste Flaggentuch in den Händen hält. In diesem Moment stellen sich doch einige Fragen zu den Details. Kein Problem, mit unseren Profi-Tipps werden Sie pannenfrei die Fahne richtig aufhängen.

Wie werden Flaggen gehisst? Allen voran eine Frage des Typs!

Professionelle Hersteller liefern Fahnentücher fertig konfektioniert – also mit Designdetails fürs Befestigen und Hissen. Besonders beliebt sind eingearbeitete Karabinerhaken, während Metallösen ebenfalls ihre Fans kennen. Stets benötigt man Gurtschlaufen, wenn man eine Fahne mit Ösen aufhängen möchte. Das Zubehör erübrigt sich oft bei Flaggentüchern mit Karabinern. Sie können beispielsweise direkt in das Fahnenseil eingeklinkt werden. Es ist jedoch möglich, Schlaufen zu ergänzen, wenn die individuellen Abwägungen dafürsprechen.

Die Abläufe beim Hissen beeinflusst auch der Mast. Verbreitet sind folgende Typen:

• Fahnenstange ohne Hiss-Vorrichtung
• Mast für frei auswehende Hiss-Fahnen mit Seilführung
• Auslegermast mit Seilzug

Bei den klassischen Fahnenmasten und Auslegermasten unterscheidet man außerdem zwischen innenliegenden Seilführungen und außenliegenden Seilführungen. Sie wirken sich ebenfalls auf die Vorgehensweise beim Hissen aus.

                         

Gegebenenfalls zuerst im Visier – Auslegerstange

Beim Fahnenausleger handelt es sich um ein quer verlaufendes Metallprofil für die zusätzliche Tuchbefestigung. Dadurch bleibt die Hiss-Flagge bei Windstille entfaltet und die aufgedruckte Botschaft kommt stets zur Geltung. Für den Auslegermast muss der Stoff beim Konfektionieren oben mit einem Hohlsaum ausgestattet werden, damit man die Flagge richtig aufhängen kann. Er wird über die Querstange gestülpt, bevor man die weiteren Befestigungsschritte angeht und das Tuch hisst.

Wenn es sich um einen Teleskopausleger handelt, justiert man ihn vor dem Einfädeln des Hohlsaums passend zur Fahnenbreite. Dem waagerechten Drapieren schließt sich bei Auslegerfahnen das Anbringen Karabinerhakens oder Gurtbands an. Dafür entdeckt man direkt unter der Auslegerstange immer eine Vorrichtung – beispielsweise eine runde Aussparung im Metall.

Hissen mit außenliegendem Fahnenseil – so geht’s!

Steht kein Fahnenmast mit Ausleger vor der Tür, erübrigen sich die ersten Handgriffe bei der Anleitung zum Fahne-Aufhängen. Stattdessen hakt man sofort den ersten Kunststoffkarabiner in das Fahnenseil ein, das zuvor von der Klampe gewickelt wurde. Damit die Flagge beim Hissen nicht verrutscht, gibt es für den Auftakt eine gesonderte Befestigungslösung – beispielsweise zwei Schlaufen an den Seilenden.

Etappenweise wird der Stoff jeweils bis zum nächsten Fahnenkarabiner hochgezogen, um ihn im Flaggenseil einzuhaken. Sobald alle Befestigungsvorrichtungen erschöpft sind, wird das Flaggentuch komplett gehisst und das Seil um die Fahnenklampe gewickelt.

Wer eine geöste Fahne hissen möchte, geht prinzipiell genauso vor. Allerdings werden Mastschlaufen fürs Fixieren an der Stange ins Spiel gebracht. Diese kann man auch bei einer Karabinerkonfektionierung ergänzen, damit die Fahnen den einwirkenden Kräften standhalten und doppelt gesichert sind.

Hissen mit innenliegender Seilführung – nichts leichter als das!

Befindet sich der Seilzug im Mastkorpus, wird er zuerst herabgelassen oder nach unten gekurbelt. Ins Blickfeld gerät in diesem Moment eine Vorrichtung für den ersten Befestigungshaken oder die erste Befestigungsschlaufe – zum Beispiel ein Metallkarabiner.

Danach erfolgt das Fahne-Aufhängen wieder schrittweise: Der Seilzug wird nach oben gezogen oder gekurbelt, bis der nächste Befestigungspunkt am Flaggenstoff erreicht ist. Dort legt man eine Mastschlaufe um die Stange. Offene Führungsringe mit zwei Endschlaufen eignen sich gut für Hiss-Flaggen mit Karabinern. Mastringe mit Patentverschluss bewähren sich insbesondere bei Fahnenkonfektionierungen mit Ösen. Sobald das Befestigungsprozedere abgeschlossen ist, wird der Fahnenseilzug von Hand oder mit der Kurbel bis zum Anschlag gehisst.

Hiss Fahnen wünschen sich beim Flattern im Wind etwas Bewegungsspielraum. Sie mögen es aber auch nicht, wenn man sie zu locker befestigt. Der Führungsring sollte deshalb zum Mastumfang passen.

Sinnvoll sind beispielsweise folgende Kombinationen, wenn man die Fahne beim Aufhängen an einem Mast befestigt:

Mastdurchmesser, Fahnenschlaufe

75 mm	350 mm
100 mm	450 mm
135 mm	650 mm

Einige Mastanlagen mit Kurbelsystem haben integrierte Vorrichtungen, an denen man das Befestigungszubehör der Flaggen direkt einhaken oder einfädeln kann. Bei der ersten Anwendung müssen in diese eingebauten Gleiter eventuell Rundösen locker eingeschraubt werden.

Diese Masttypen eignen sich übrigens prima, wenn man Bannerfahnen hissen möchte. An der ersten Ösen Schraube befestigt man den Clip der oberen Bannereinrichtung. Anschließend erfolgt das Hissen jeweils bis zur nächsten Ringbandsicherung der Bannerfahne, um sie mit der Befestigungsöse am Mast zu verbinden. Meist benötigt man hierfür zusätzliche Hilfsmittel wie Flaggenkarabiner.

So läuft alles rund beim Hissen – praktisch, ästhetisch und formell

Wenn keine Ungereimtheit ins Auge springt, spricht die stilvolle Beflaggung vor dem Gebäude für sich. Es lohnt sich deshalb, vom Mastaufbau bis zum Hissen auf Details zu achten:

Wer den Fahnenmast installiert, wählt sinnvolle Abstände zu angrenzenden Hindernissen oder benachbarten Flaggenmasten. Dabei kann man sich beispielsweise an der Auslegerbreite orientieren und noch einmal die Hälfte seiner Abmessung als Spielraum hinzufügen. Gleichermaßen berücksichtigt man bei der Konfiguration von Fahnentüchern, dass ihre Breite zu den gegebenen Rahmenbedingungen passt.

• Fahnenanlagen ohne Hiss-Vorrichtung müssen fürs Beflaggen umgelegt werden. Diese Aufgabe gestaltet sich deutlich unkomplizierter, wenn man sich für eine kippbare Bodenhalterung entschieden hat.
• Flaggentücher haben stattliche Maße. Bei Landesfahnen wäre es nicht respektvoll, wenn sie den Boden berühren. Werbefahnen könnten beim Bodenkontakt verschmutzen. Es ist demnach sinnvoll, mit zwei Personen eine Fahne zu hissen.
• Flaggen entfalten nur ihre Faszinationskraft, wenn sie gepflegt wirken. Man sollte sie deshalb regelmäßig einholen, um sie schonend in der Waschmaschine zu reinigen. Bei der Gelegenheit kann man den Zustand kontrollieren und offensichtlich strapazierte Exemplare ersetzen. Fahnenstoffe halten nicht nur länger, sondern entfalten sich auch schöner, wenn man beim Hissen Fahnengewichte ergänzt.
• Ensembles sollte man stets komplett ausstatten, weil eine unbestückte Fahnenstange irritierend wirkt. Gleiches gilt für eine offizielle Beflaggung mit willkürlicher Anordnung.

 

Das sogenannte Protokoll Inland, das die Bundesregierung auch als Webseite bereitstellt, schlägt folgende Reihenfolge von links nach rechts vor:

Internationales Fahnensymbol

1. Europaflagge
2. Bundesfahne
3. Landesfahne
4. Gemeindeflagge
5. Werbe- oder Eventflagge.

Auf halbmast wird eine Flagge gehisst, indem man sie erst komplett hochzieht und danach etwas oberhalb der Mastmitte befestigt. Auslegerflaggen und Banner werden nicht halbhoch drapiert, sondern mit einem Trauerflor bestückt.